Erneuerbare Energien keine Preistreiber

 

Als Hauptgrund für die Absenkung der Einspeisevergütung führt unser Bundesumweltminister auf,
dass die Stromkunden entlastet werden müssen, denn die Förderung der Solarenergie sei viel zu teuer!

Wir sind der Meinung, dass es vielmehr darum geht, die Interessen der Stromkonzerne zu wahren, deren Lobby-Arbeit bei der jetzigen Regierung wohl deutlich erfolgreicher ist, als bei der vorigen oder der rot-grünen Regierungt! Lesen Sie selbst:

Auszug aus dem Newsletter des Solarförderverein Deutschlang e.V. (www.sfv.de)

1. Inkonsequenzen zwischen Atomverlängerung und Solarkürzung

(Hinweis: Dieser Artikel wurde vor Fokushima und vor dem halbherzigen Beschluss zum Atomausstieg verfasst, er zeigt aber deutlich auf, warum die Energiekonzerne alles tun um den Ruf der Photovoltaik zu demontieren und sich dabei auf hervorragende Lobby-Arbeit und Unterstützung bestimmter Politiker setzen können)

Die Empörung über das Energiekonzept der Bundesregierung ist groß, obwohl noch lange nicht alle Inkonsequenzen und energiepolitischen Fehler bedacht wurden.

Die Bundesregierung hat eine Verlängerung der Atomlaufzeiten beschlossen. 100 Milliarden Euro Gewinn soll die Verlängerung der Laufzeiten bringen, und der Staat will davon einiges abschöpfen. 100 Milliarden sind eine stolze Summe. Aber wir kennen nur wenige Menschen, die sich Gedanken machen, woher dieses Geld letztlich kommt. Deswegen ein Hinweis:

Hohe Gewinne entstehen, wenn Güter weit über den Herstellungskosten verkauft werden. Das ist auch bei Strom so. Die Preise für Strom entstehen an der Strombörse und schwanken erheblich von Stunde zu Stunde. Sie richten sich jeweils danach, welches das teuerste Kraftwerk ist, welches gerade in Betrieb sein muss.

Um die Mittagszeit ist der Stromverbrauch in Deutschland besonders hoch. Die Fabriken arbeiten, die Mahlzeiten werden gekocht und die Klimaanlagen laufen. Deshalb müssen um die Mittagszeit die teuren Spitzenlastkraftwerke angeworfen werden. Das heißt, der Börsenpreis richtet sich um die Mittagszeit nach dem teuren Spitzenlaststrom. Das bedeutet für die Betreiber von Atomkraftwerken, dass der von ihnen gelieferte Strom den selben hohen Verkaufspreis erzielt wie der teure Spitzenlaststrom. So sind nun einmal die Börsenregeln!

Da aber der Betrieb der Atomkraftwerke eigentlich nur sehr wenig kostet, sind die Gewinne der Atomkraftwerks-betreiber gerade um die Mittagszeit riesig.

Mit anderen Worten: Die Stromkunden zahlen während der verlängerten Laufzeit der Atomkraftwerke - insbesondere zur Mittagszeit - 100 Milliarden Euro mehr in die Kasse der Atom-kraftwerksbetreiber ein, als die Herstellung des Atomstroms und seine Verteilung über das Stromnetz eigentlich kostet.

Und was erzählt die Bundesregierung den Stromkunden? Atomstrom sei billig. Wir merken uns: Das stimmt nicht! Atomstrom ist nur für die Atomkraftwerksbetreiber billig! Die Verbraucher zahlen für den Atomstrom drei bis zehnmal so viel, wie seine Herstellung kostet.

Und wenn dann die Atomkraftwerke endlich doch mal abgeschaltet werden, dann verbleiben - über Generationen hinweg - dem Steuerzahler und den Verbrauchern die Atomruinen,die auch noch teuer entsorgt werden müssen. Und es verbleiben radioaktive Abfälle, für die es immer noch kein Endlager gibt. Und es gibt immer noch nicht genügend Solarstromanlagen und Windstromanlagen.

Und nun zur Solarstromerzeugung - die ist bei der Regierung weniger beliebt.

Die Bundesregierung hat den Solarstromerzeugern in diesem Jahr gleich dreimal die Einspeisevergütung gekürzt. Und zu Beginn des Jahres 2011 gibt es noch einmal eine Vergütungskürzung voraussichtlich um 13 Prozent. Ziel der Bundesregierung ist es, damit den Neubau von Solarstromanlagen auf eine jährliche Menge von 3,5 GWp neue Anlagen zu beschränken. Nur zum Vergleich: In den letzten 12 Monaten haben die deutschen Solarinstallateure bewiesen, dass sie jährlich doppelt so viel Anlagen bauen können. Das will die Bundesregierung unbedingt verhindern.

Die einzige Begründung, die in der Öffentlichkeit genannt wurde, war die Behauptung, die Solarfirmen würden zu hohe Gewinne machen und die Einspeisevergütung würde die Stromkunden zu stark belasten.

Warum diese Sorgen um die Stromkunden eigentlich nur bei Solarstrom nicht aber bei der Atomlaufzeitverlängerung?

Und wer denkt eigentlich an die Mitarbeiter bei den Solarinstallationsfirmen? Wenn diese Firmen zukünftig nur noch halb so viel Solaranlagen bauen dürfen, müssen sie etwa die Hälfte ihres Personals entlassen. Wer soll eigentlich die Arbeitslosenunterstützung bezahlen?

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2. Frank Schätzing zum Ausbau der Erneuerbaren Energien Frank Schätzing (Erfolgsautor, z.B. "Tod und Teufel" oder "Der Schwarm") hat am 25.08.10 in der Sendung "Hart aber Fair" gesagt:

"Ich bin absolut der Meinung, dass wir Übergangszeiten brauchen. (...) Nur, wir wissen doch alle, wie das früher war in den Schulferien, in den großen Ferien. Man hat uns gesagt, dann lern mal für das zweite Halbjahr. Gelernt haben wir drei Tage vorher. Wenn wir jetzt gekommen wären und hätten gesagt, wir brauchen eine Laufzeitverlängerung, brauchen noch ne Brücke, noch mal zwei Monate, wir hätten trotzdem erst drei Tage vorher gelernt. (...) Die Erfahrung zeigt, das alles, was man zu lange hinauszögert, auch nicht mit Hochdruck betrieben wird. (...) "So wichtig eine Brückentechnologie ist, aber im Endeffekt, wenn sie Risiken birgt, wie das Problem Endlagerung, dann ist sie eine Technologie, die der Vergangenheit angehört."

Frank Schätzing hat Recht!

Wir sehen das ähnlich.

Erst wenn die Erneuerbaren Energien 100 Prozent des Gesamtenergiebedarfs bereitstellen, kann das letzte Atom- oder fossile Kraftwerk abgestellt werden und können die Erdölimporte beendet werden. Deshalb müssen wir uns mit Hochdruck für den Ausbau der Erneuerbaren Energien einsetzen.

Dazu gehören in erster Linie folgende Schwerpunkte

  • noch mehr Solar- und Windanlagen Solarenergie braucht eine bessere Vergütung. Windenergie braucht die Wiederherstellung ihrer Privilegierung im Baugesetzbuch.

  • noch mehr Stromspeicher (das wurde bisher sträflich vernachlässigt)Der Bau von Stromspeichern braucht wirtschaftliche Gewinnanreize Wenn wir uns nicht dafür einsetzen, dann bleiben uns nur Atom- oder fossile Energien.

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3. Solarstromeinspeisung verbilligt den Stromeinkauf für Endkundenversorger.
Der Merit-Order-Effekt einfach erklärt

Aber es gibt auch noch einen engeren Zusammenhang zwischen Atomverlängerung und Solarkürzung, auf den ausgerechnet das der Energiewirtschaft zugeneigte Arrheniusinstitut aufmerksam gemacht hat:

Nach der Merit Order Regel werden die teuersten Spitzenlastkraftwerke zu allerletzt eingeschaltet. Wir erinnern uns (siehe oben Themenblock 1.): Je teurere Spitzenkraftwerke um die Mittagszeit eingeschaltet werden müssen, desto höhere Gewinne erzielen die Atom- und die Braunkohlekraftwerksbetreiber. Die Betreiber der großen Kraftwerke sind deshalb gar nicht erfreut, wenn um die Mittagszeit viele Solaranlagen ins Netz einspeisen, denn dann werden nicht so viele und so teure Spitzenlastkraftwerke gebraucht und dann sinkt der Börsenpreis.

Hier gibt es erfahrungsgemäß ein Verständnisproblem, das wir im Folgenden gerne aufklären.

Der erste Einwand lautet: Solarstrom ist doch noch teurer als Strom aus dem teuersten Spitzenlastkraftwerk, wieso sinkt bei Verwendung des noch teureren Solarstrom dann trotzdem der Börsenpreis? Unsere Antwort: Ja, es stimmt, Solarstrom ist meistens teurer als Spitzenlaststrom (wenn man von wenigen Ausnahmen absieht). Aber die Regeln an der Strombörse sehen für Strom aus Erneuerbaren Energien eine Ausnahme vor.

Eine Ausnahme: Solarstrom wird zwar (wie jeder EEG-Strom) letztlich mit der gesetzlich vorgeschriebenen Einspeisevergütung bezahlt. Aber der für ihn zu zahlende hohe Preis wird teilweise außerhalb der Börse bezahlt und bestimmt NICHT den Preis der anderen Stromangebote, den Börsenpreis.

So muss ein Stromversorger, der für die Endkunden Strom einkauft, für die eingekaufte Solarstrommenge zwar die hohe Einspeisevergütung bezahlen. Aber diese hohe Vergütung gilt nur für den Solarstrom, nicht für den Atom- und den Braunkohlestrom! Der Atom- und Braunkohlestrom-Preis richten sich nach dem Börsenpreis, und der sinkt, je mehr Solarstrom eingespeist wird.

Wenn mehr Solarstrom eingekauft wird, muss für ihn seiner Menge wegen mehr bezahlt werden. Für Atom- und Braunkohlestrom sinkt hingegen der kWh-Preis.

Und nun kommt die entscheidende Aufklärung: Die Menge an Solarstrom, die der Endkundenversorger einkauft, ist klein gegenüber der Menge an Atomstrom.

Vielleicht hilft ein Beispiel: Ich kaufe 10 kg Kartoffeln und 200 g Erdbeeren ein. Am nächsten Freitag kaufe ich wieder Kartoffeln und Erdbeeren. Wenn dann der Kartoffelpreis auch nur um 15 Cent/kg billiger geworden ist, dann kann ich mehr Erdbeeren einkaufen und muss trotzdem insgesamt weniger zahlen.

So weit die Erläuterungen des SFV, die zum gleichen Ergebnis kommen wie die eingangs erwähnte Studie des Arrheniusinstituts, nämlich: Die Einspeisung von Solarstrom vermindert die Gewinne der Atom- und Braunkohlekraftwerksbetreiber. In einer Pressemitteilung vom 20.04.10 appellierte das Arrhenius-Institut an die Bundesregierung, aus diesem Grund die Einspeisevergütung für Solarstrom zu verringern. Wörtlich: "Die Förderung von PV-Anlagen kann daher auch als Gaspedal der Energiewende interpretiert werden. Ob der derzeitig eingeschlagene Weg und die Geschwindigkeit die richtige sind, mag man bestreiten. http://www.openpr.de/news/419837/Auswirkung-eines-ungebremsten-Ausbaus-der-Photovoltaik-auf-den-Strommarkt-bisher-nicht-beruecksichtigt.html

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4. Immer neue schwerwiegende Mängel an Kernkraftwerken

Die Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) informiert seit Monaten in kostenlosen Rundmails fachlich fundiert über verheerende Sicherheitsmängel in Deutschen Kernkraftwerken.

Selbst für Nichtfachleute sind diese Berichte lesenswert, denn sie vermitteln einen erschütternden Eindruck über die Verantwortungslosigkeit, mit der eine Risikotechnik weiter betrieben wird unter Missachtung des jedem Ingenieur vertrauten Murphy-Gesetzes.

Wer sich für diese Informationen interessiert, wende sich an den IPPNW unter http://www.ippnw.de/aktiv-werden/newsletter-abonnieren.html

Über die IPPNW: Diese Abkürzung steht für International Physicians for the Prevention of Nuclear War. Die Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges engagieren sich seit 1982 für eine Welt ohne atomare Bedrohung und Krieg. 1985 wurden sie dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

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5. Strahlungsmessgeräte für alle Fälle

Messgeräte zur Feststellung radioaktiver Strahlung

Frage: wenn es so weiter geht, müssen wir wohl wieder mit einem Atomunfall rechnen, bevor die Regierung Vernunft annimmt.

Diesmal möchte ich mir ein passendes Messgerät VORHER anschaffen. Können Sie dafür eine Empfehlung geben?

Antwort:

Es gibt diverse kleine und handliche Radioaktivitätsmessgeräte, die in der Anschaffung auch nicht zu teuer sind. In der Regel handelt es sich um Geräte, die Gamma (Beta) strahlung (Dosisleistung) nachweisen können. Manche Geräte bieten zusätzlich auch den Nachweis von Alphastrahlung an, der meines Erachtens aber nicht sehr verlässlich ist, da ja Alphastrahlen oft nicht einmal eine dünne Folie durchdringen können. Von Bedeutung ist bei allen Geräten der Dosisbereich, in dem sie arbeiten. Im Katastrophenfall und in der näheren Umgebung einer havarierten Anlage (bis 50 km und auch mehr) würde man Geräte bevorzugen, die im Hochdosisbereich arbeiten, also solche, die auch dem Katastrophenschutz zur Verfügung stehen. Den mittleren und niedrigen Dosisbereich würden diese katastrophentauglichen Geräte nicht erfassen. Die im Handel erhältlichen und handlichen Geräte, wie z.B. der Gamma Scout, arbeiten im Niederdosisbereich oder auch Mitteldosisbereich (10 nSv/h bis 10 mSv/h). (Anmerkung SFV: Der Gamma Scout wird für etwa 290 Euro im Versandhandel angeboten.) Die Geräte sind geeignet, den Untergrund der natürlichen radioaktiven Strahlung zu bestimmen und ebenfalls das was darüber hinaus geht, wie die deponierte Aktivität nach Tschernobyl.

Deshalb sollte man sich auch jetzt schon mit "seinem" Radioaktivitätsmessgerät vertraut machen und den zeitlich und räumlich schwankenden Aktivitätsuntergrund bestimmen. Sie können nur dann zuverlässig eine mögliche deutliche Erhöhung der Umgebungsaktivität feststellen.

Mit diesen handlichen Geräten lässt sich allerdings keine Flächenkontamination (Bq/m2) oder eine Lebensmittelkontamination (Bq/kg) feststellen. Dafür benötigt man andere Geräte, die jedoch wesentlich kostspieliger und größer sind.

Hier in München würde ich Ihnen empfehlen, das Sortiment von "Conrad Electronic" zu prüfen. Vielleicht gibt es ja Conrad Electronic bei Ihnen in der näheren Umgebung oder Sie schauen mal im Internet, ob bei Conrad auch Versandbestellungen möglich sind.

PS: Normalerweise haben Messgeräte auch eine akustische Warnschwelle, die eingestellt werden kann. Bei Anschaffung des Geräts sollte aber vorsichtshalber danach gefragt werden.

Mit freundlichen Grüßen Dipl.-Phys. Karin Wurzbacher
*Referentin Energie/Radioaktivität*
Tel: 089/307749-11
E-Mail: kw@umweltinstitut.org
Umweltinstitut München e.V.
Landwehrstr. 64a
D-80336 München
Fax: 089/307749-20
www.umweltinstitut.org


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Download - Flyer 100 Prozent Erneuerbare Energien sind sind möglich


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BSW-Solar: Steuereinnahmen aus Solarindustrie höher als Solarförderung

2008 erzielte Deutschland solare Steuereinnahmen in Höhe von drei Milliarden Euro

Deutschlands Solarbranche ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Davon profitiert nicht nur das Klima, sondern auch der Staat. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) erzielte Deutschland allein 2008 Steuereinnahmen in Höhe von knapp drei Milliarden Euro aus der direkten und indirekten Besteuerung deutscher Solarstromunternehmen und ihrer rund 50.000 Beschäftigen. Die im selben Jahr über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gewährten Anschubinvestitionen beliefen sich hingegen auf rund zwei Milliarden Euro. Deutschlands Solarwirtschaft setzt sich damit gegen Vorwürfe aus der konventionellen Energiewirtschaft und ihr nahestehender Wirtschaftsinstitute und Politiker zur Wehr, die Markteinführung der Solarstromtechnologie (Photovoltaik) sei zu teuer und die Förderung müsse deshalb schneller reduziert werden.

Zu den Steuereinnahmen kommen weitere volkswirtschaftliche Effekte, die nach Einschätzung der Solarindustrie von Kritikern oft unberücksichtigt bleiben. So summiert sich nach Berechnungen des Ingenieurbüros für neue Energien der volkswirtschaftliche Nutzen durch vermiedene Importe von Gas, Kohle und Uran bis 2030 auf über 100 Milliarden Euro. Hinzu kommen in diesem Zeitraum vermiedene Klimaschadenskosten von rund 35 Milliarden Euro.

BSW-Solar Geschäftsführer Carsten Körnig: "Solarstrom ist in absehbarer Zeit wettbewerbsfähig - seine Förderung eine zeitlich befristete Anschubfinanzierung, der ein weitaus größerer volkswirtschaftlicher Nutzen gegenübersteht. Solarenergie zahlt sich für Verbraucher, Staat und Wirtschaft gleichermaßen aus." Körnig verweist zudem auf die massiven Anstrengungen der Solarindustrie und Solarforschung zur Kostenreduktion: „Die Preise für Solarstromanlagen konnten durch massive Investitionen der Branche in Technologieentwicklung und Produktionsausbau seit 2000 mehr als halbiert werden. Um die Effizienz weiter zu erhöhen, werden Solarunternehmen in den kommenden vier Jahren mehr als zehn Milliarden Euro in den weiteren Aufbau der Industrie in Deutschland investieren."

Voraussetzung dafür seien jedoch verlässliche politische Rahmenbedingungen und die Vermeidung einer zu schnellen Absenkung der Solarförderung. Bereits jetzt sinken die staatlich garantierten Fördertarife für Solarstrom jährlich um 8 bis 10 Prozent. Weitere Spielräume für eine schnellere Absenkung der Förderung müssten mit größtem Augenmaß ausgelotet werden, um die Technologieentwicklung nicht abzuwürgen, keine Investitionsbremse zu erzeugen oder zu Lasten der Produktqualität zu gehen, so der Appell des Verbandes an die Politik.

Quelle: "BSW-NEWSLETTER NR. 29/2009"


DUH: Erneuerbare Energien keine Preistreiber

19. Oktober 2009 | Märkte und Trends, Politik und Gesellschaft, Topnews

Entlastende Strompreis-Faktoren durch den Ausbau der erneuerbaren Energien werden nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe systematisch ausgeblendet. Die Umweltorganisation sieht vor allem im Bereich Photovoltaik enorme Kostensenkungspotenziale.

Landschaftsbild mit PV-Anlage auf Hausdach und Windkraftanlagen mit Hintergrund Erneuerbare Energien sind laut DUH nicht für steigenden Strompreis verantwortlich Foto: BMU/Bernd Müller Das EEG führt nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) künftig nicht zu unkalkulierbaren Mehrkosten für Privathaushalte und die Industrie. Die Netzbetreiber nutzten die jüngst veröffentlichte Prognose der EEG-Umlage für 2010 für eine neue Strompreisdiskussion gegen die erneuerbaren Energien. Dabei werde die Öffentlichkeit bewusst oder unbewusst in die Irre geführt, da Entlastungsfaktoren verschwiegen würden, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake. Zwar wachse die EEG-Umlage für erneuerbare Energien wegen des starken Zubaus insgesamt an, dennoch würden Kosten dämpfende Faktoren in Milliardenhöhe unterschlagen. Die erhebliche Steigerung, die die Netzbetreiber für 2010 prognostiziert haben, sei zunächst eine Folge des wegen der Wirtschaftskrise stark gesunkenen Strompreises an der Börse. Zudem würden den erneuerbaren Energien wegen des kürzlich veränderten Ausgleichsmechanismus ein insgesamt um 400 Millionen Euro geringerer Marktwert zugerechnet, der sich ebenfalls auf die EEG-Umlage auswirke, so die DUH weiter.

Entlastung in Milliardenhöhe

Als Kosten senkende Effekte des Ausbaus Erneuerbarer Energien führt Baake an, dass er zu einer generellen Senkung des Strompreises führt, da die am teuersten produzierenden konventionellen Kraftwerke seltener hochgefahren werden müssten. Hinzu kämen auch noch die Einsparungen im Bereich des CO2-Zertifikatehandels. Diese werden sich laut DUH 2010 auf voraussichtlich 1,2 Milliarden Euro summieren. Der Entlastungseffekt werde sich noch erhöhen, wenn die derzeitig sehr niedrigen Preise für die Verschmutzungszertifikate weiter steigen. Die Ersparnisse im Bereich der weniger importierten Energierohstoffe schätzt die DUH für 2008 auf 2,7 Milliarden Euro.

Die DUH verweist entschieden darauf, dass die erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren nachweislich nicht für die Preissteigerungen verantwortlich waren. Die EEG-Umlage steige nach allen Prognosen nur noch wenige Jahre an, weil besonders die Photovoltaik noch über große Kostensenkungspotenziale und auch fossile Brennstoffe tendenziell teurer werden, so der Umweltverband.

BEE weist Vorwürfe ebenfalls zurück

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hatte in der vergangenen Woche ebenfalls Vorwürfe der Netzbetreiber zurückgewiesen, die erneuerbaren Energien würden den Strompreis in die Höhe treiben. Der Verband argumentierte in die gleiche Richtung wie die DUH. Die Übertragungsnetzbetreiber hatten zuvor veröffentlicht, dass die prognostizierte EEG-Umlage für das Jahr 2010 auf 2 Cent je Kilowattstunde steigen wird. In diesem Jahr zahlten die Verbraucher noch rund 1,2 Cent je Kilowattstunden. Hauptgrund für die Preissteigerung ist dem BEE zufolge die veränderte Berechnungsmethode nach dem neuen Ausgleichsmechanismus.

(Sandra Enkhardt)

Quelle: Photovoltaik - Das Magazin für Profis - Online-Ausgabe vom 19.10.2009


 



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